Komfortzone oder Kontrollzone? đ§ Warum âsicherâ nicht immer gut ist
Was wie Sicherheit wirkt, kann sich auch als Flucht vor dem Jetzt entpuppen. Ich teile meine eigene Geschichte â und kleine Schritte, wie du deine Komfortzone auf deine Art herausfordern kannst.
Komfortzone â das klingt erstmal nice, oder? Wie so ein riesiges PlĂŒschsofa und du reingelĂŒmmelt im Pyjama.
Ich meine aber eher den inneren Zustand: Du fĂŒhlst dich sicher, ruhig und kontrolliert. Es ist das, was du kennst. Was dir keine Angst macht. Was vorhersehbar ist.
Aber, und jetzt kommt naaatĂŒrlich das groĂe ABER: Nur weil sich etwas sicher anfĂŒhlt, heiĂt das nicht automatisch, dass es uns guttut.
In der Psychologie wird der Begriff in etwa so definiert: Die Komfortzone ist der Bereich, in dem wir in unserer gewohnten Routine funktionieren â ohne echtes Risiko, aber auch ohne echtes Wachstum.
đ”đ»ââïž Wie erkennst du deine Komfortzone?
Spoiler: Sie sieht fĂŒr jede:n anders aus.
Und sie hat nicht immer was mit Netflix und HalswÀrmer-Tee zu tun.
FĂŒr manche ist es:
Das Heimatdorf nie verlassen
Sich beruflich nie verÀndern
Jedes Mal das gleiche Essen bestellen
Meine Komfortzone war z.B. lange Zeit⊠VerÀnderung.
StÀndig umziehen. PlÀne wechseln. Auf Reisen sein. Dinge anfangen, aber nicht zu Ende bringen.
Weil: Wenn immer alles neu ist, musst du dich nie wirklich mit dem Status Quo auseinandersetzen.
Du bist busy. Im Flow. Kontrolliert am âMachenâ.
Und das fĂŒhlt sich aufregend an, wirkt hĂ€ufig auch von auĂen super âstarkâ â ist aber hĂ€ufig nur ein clever verpackter Fluchtmechanismus.
Eine Komfortzone ist eben auch eine Kontrollzone. Und genau da wirdâs tricky.
đ§© Kleine Schritte raus aus der Komfortzone
Du musst nicht sofort dein ganzes Ich umstellen oder den Flitzer auf dem nÀchsten Festival machen, okay? Bitte nicht.
Raus aus der Komfortzone geht auch sanft. Schritt fĂŒr Schritt.
Ich denk da z.B. an:
đ Im Restaurant nach dem Lieblingsgericht der Bedienung fragen und einfach das bestellen Gericht â nicht das âwie immerâ
âïž Nicht direkt Plan B bis Z schmieden, wennâs gerade mal etwas stockt
đ Eine ehrliche Meinung aussprechen â auch wenn du befĂŒrchtest, sie könnte anecken
đ« Mal nichts tun. Einfach sein. Ohne Flucht- oder Aktionismusmodus
Jede kleine Herausforderung, die dich kurz nervös macht, aber nicht ĂŒberfordert = Wachstumspotenzial.
đ Und trotzdem: Komfortzone darf auch sein
Ich will sie gar nicht komplett bashen und wie so ein toxischer Motivationscoach klingen, der dir alle Vorteile von #75hard und Disziplin VS. Motivation aufzÀhlt.
Denn manchmal ist deine Comfort Zone auch das Einzige, was dich ĂŒber Wasser hĂ€lt â weil einfach gerade keine KapazitĂ€t fĂŒr Wachstum da ist.
Und das ist okay.
Wenn du beispielsweise in Recovery bist, in einer Krise steckst oder gerade einfach mal Ruhe brauchst, kann genau diese Zone deine Rettung sein.
Also: Dashier soll kein âAlways push yourselfâ sein.
Sondern eher ein kleiner Stupser in Richtung: Ist das jetzt echte Erholung oder emotionales Vermeidungsverhalten? đ
đ Fazit: Kontrolle ist nicht gleich Sicherheit
Und Komfort ist nicht gleich Wachstum.
Wenn du ehrlich zu dir bist: Wo bleibst du aus Angst â und wo aus echtem BedĂŒrfnis?
Vielleicht hilft dir diese Frage genauso wie mir, das eigene Sicherheitsnetz manchmal ein kleines StĂŒck zu lockern. Ohne dass du gleich rausfĂ€llst. đ§¶
Ich kann dir da auch super meinen Artikel zum âFreien Willenâ von vor ein paar Wochen ans Herz legen, den ich dir hier nochmal verlinkt habe:
Du hast freien Willen! đ€Ż Oder doch nicht?
Ich bin vor einiger Zeit ĂŒber diesen TikTok-Trend gestolpert, der mir eben wieder ĂŒber den Weg gelaufen ist: "when you remember you have free will". Da zeigen sich Leute dabei, wie sie plötzlich einfach Dinge tun, auf die sie Lust haben. Völlig spontan. Völlig frei. BarfuĂ durch den Regen tanzen, zum Eier gegen die Wand werfen oder einfach losfahren, ohâŠ
Lass mich auch gerne wissen, was du als ersten Step aus deiner Comfort Zone geplant hast â hier in den Kommentaren oder auch auf Insta sind meine DMs immer offen! đ«¶
xx Caro
â ïž Kleines Update: â ïž
Vielleicht ist dir aufgefallen, dass jetzt der gesamte Newsletter âSpaziergedankenâ heiĂt â nicht mehr nur meine Posts am Montag. Der Name fĂŒhlt sich fĂŒr mich einfach stimmiger an, weil ich genau so (fast) immer mein Gedanken sortieren, bevor ich sie hier aufschreibe: unterwegs, auf kleinen Mental Health Walks, irgendwo zwischen Regenschauer und Realisation.
AuĂerdem Exciting News: In Zukunft möchte ich auch andere Freund:innen und Expert:innen einladen, damit sie hier ihre persönliche Perspektiven und Erfahrungen teilen können. Wenn du Ideen oder WunschgĂ€ste hast: Schreib mir gern! đ