6 Bücher, die mein Brain *positiv* gewaschen haben 💆♀️🧼
Deine Liste an Büchern, die dich ganz unerwartet stärker, mutiger, nachdenklicher, reflektierter machen – und zusätzlich noch echt gut unterhalten.
Es gibt Bücher, die liest du, klappst sie zu und vergisst sie ein paar Tage später wieder. Manchmal kannst du dich sogar nichtmal bis zum Ende durchquälen. Und dann gibt’s Bücher, die dich plötzlich umhauen – die stellen dein ganzes Denken auf den Kopf, bringen dich zum Lachen, zum Heulen oder dazu, plötzlich dein komplettes Leben zu hinterfragen.
Die sechs Bücher in dieser Liste gehören definitiv zur zweiten Kategorie. Sie haben mich sanft an den Schultern gepackt, fest geschüttelt, zum radikalen Perspektivwechsel gezwungen und mir geholfen, mich selbst und die Welt ein bisschen besser zu verstehen. Aber nicht im Sinne von „Mit diesen 10 Steps wirst du die beste Version ever von dir selbst“, sondern eher auf die Art, die sich ✨echt✨ und subtil anfühlt – ohne toxisches Blabla, ohne Leistungsdruck, einfach mit viel Gefühl und ein paar ziemlich guten Erkenntnissen.
Falls du also Lust auf Bücher hast, die dich herausfordern, inspirieren und manchmal auch ein bisschen provozieren – hier sind meine Empfehlungen.
1. Tomorrow, and tomorrow, and tomorrow – Gabrielle Zevin
Es war einmal ein Sommerurlaub im Juli 2024. Eine vom Life ausgebrannte Caro hat keinen Roman mehr gelesen seit ca. Harry Potter, weil “das ja nichts bringt” oder “Zeitverschwendung” ist. Nur Sach- und Selbsthilfebücher oder sogar wissenschaftliche Artikel waren es wert, meine wertvolle Zeit zu rauben. Dann war ich aber eines Tages auf einem Solo Trip in Palma de Mallorca und wollte irgendwas anderes als mein Handy in der Hand haben, wenn ich alleine im Café sitze…
Eine kurze Google-Recherche, echt nicht viel Auswahl auf Englisch und ein schönes Cover haben mich dann zu diesem intelligenten, aufwühlenden, mitreißenden, unterhaltsamen Roman geführt. Klar, die Geschichte der beiden Protagonisten hat mir auch viel über zwischenmenschliche Beziehungen beigebracht, aber viel wichtiger war: Ich hab gesehen, dass 3 Stunden dasitzen, und mich einfach mal nicht selbst zu optimieren, auch okay ist – nein, nicht nur okay, sondern wichtig für mich und meine Seele.
2. "The Perks of Being a Wallflower" – Stephen Chbosky
Kennst du vielleicht auch unter dem deutschen Namen “Das also ist mein Leben” bzw. als Film mit Emma Watson, der aus irgendeinem Grund nochmal anders heißt (“Vielleicht lieber morgen”). Der Film ist ebenfalls eine absolute Empfehlung, aber wie so häufig, das Buch geht nochmal so viel tiefer unter die Haut!
Dieses Buch habe ich im Sommer 2015 gelesen, als ich gerade im Praktikum in München war – ja, ich bin alt… 👵 Auf jeden Fall ging es mir da extrem schlecht. Ich hatte so viel unterdrücktes Trauma in mir, das immer wieder in kleinen Schüben an die Oberfläche gebrochen ist. Jeder hatte Erwartungen an mich und niemand hat mich verstanden – außer die Tagebucheinträge von Charlie. Seine Ehrlichkeit und Verletzlichkeit hat mir gezeigt, dass es eigentlich keinen anderen Weg gibt, als offen über seine Wunden zu sprechen, damit sie heilen können. Vielleicht ist dieses Buch ja auch unterbewusst der Grund, warum ich hier so offen über alles sprechen kann…
3. How To Stop Time – Matt Haig
Das habe ich bisher allen meinen Freundinnen sowie meiner Mama empfohlen, zusammen mit “Die Mitternachtsbibliothek”, was von ihm nochmal deutlich bekannter ist. Das ist natürlich auch sehr nice und wurde mir in der Klinik von einer ganz lieben Mitpatientin zum Lesen gegeben, aber die zeithistorischen Elemente in “How To Stop Time” haben den kleinen Nerd in mir doch nochmal mehr abgeholt. Mittlerweile habe ich von Matt Haig auch schon fast alle “Klassiker” wie “Notes on a Nervous Planet” und “The Life Impossible” durch, die ich alle nur wärmsten empfehlen kann.
4. Toxische Weiblichkeit - Sophia Fritz
Von diesem Buch habe ich im "G Spot” Podcast von Stefanie Giesinger zum ersten Mal gehört. Als beide ihre eigenen Erfahrungen als “Powerfrau”, “Opfer” und Co. geteilt haben, wusste ich direkt: Das muss ich lesen!
Wenn du dich für Feminismus bzw. Gleichberechtigung interessierst und auch bereit bist, die eigenen Muster zu hinterfragen, dann kann ich dir dieses Buch nur ans Herz legen. Die Autorin hebt dabei nicht unbedingt den beschuldigenden Zeigefinger, animiert aber schon krass zur Selbstreflexion. Sie geht auch viel auf die Wechselwirkung von den Rollen, die wir als Frau spielen, auf unser Körperbild ein, was ich natürlich besonders interessant fand.
5. Cultish: The Language of Fanaticism – Amanda Montell
Okay, das ist jetzt wahrscheinlich einfach meine random Nische, für die mich mega interessiere. Wenn du meinen Artikel über die Verbindung von Diagnose und Identität gelesen hast, dann kommt dir das Buch vielleicht bekannt vor. Da habe ich mir (Spazier-)Gedanken darüber gemacht, wie Recovery-Communities den Betroffenen Halt und Unterstützung geben, sie gleichzeitig aber auch mit Zugehörigkeitsgefühl, Identitätsstiftung und eben Sprache von “echter Recovery” abhalten können.
Momentan lese ich auch ihr neueres Buch “The Age of Magical Overthinking” und bin wieder krass begeistert. Wenn ein Kapitel schon “Are you my mother, Taylor Swift?”, kann es auch nur gut werden, oder?
6. 101 Essays That Will Change The Way You Think - Brianna Wiest
Der Name sagt es schon: Das macht was mit dir! Ich gebe zu, einige Aufsätze sind etwas cheesy und er wiederholt viele Aspekte sehr häufig. Aber aus der Therapie weißt du ja eventuell, dass man es manchmal mehr als einmal hören muss, damit es hängen bleibt. Ganz eventuell kommt auch hinzu, dass ich das Buch auf meiner Reise in Indien dabei hatte, die sowieso schon sehr – sagen wir mal emotional aufwühlend war.
Ich würde es auch definitiv auf Englisch empfehlen, weil die verwendete Lingu auf Deutsch noch deutlich mehr cheesy und #inspirational klingt. Als Hörbuch kann ich’s mir übrigens auch gut vorstellen und eher wie einen Podcast. Disclaimer: Da ich aber eine krasse Buch-Markiererin bin, bräuchte ich wahrscheinlich zusätzlich permanent meine Notes-App offen, weil so viele gute Zitate dabei sind.
Und das war’s! Das ist ganz sicher keine “ultimative Liste”, die voll mit revolutionären Insider-Büchern ist, von denen dir noch nie jemand erzählt hat. Es sind einfach Romane, Sachbücher und Essays, die einen nachhaltig und stärkeren Einfluss auf mein Denken hatten, als ich es erwartet hatte. Denn ich finde, es muss nicht immer das offensichtliche Selbsthilfebuch sein, um etwas da oben in Bewegung zu bringen.
Hast du noch eine Buchempfehlung in die Richtung für mich? 📖✨