Wer ist dieser "Imposter" und warum bin ich es (eventuell) nicht?
"Du kannst doch eh nichts!" 🫢 "Pass auf, bald finden es alle heraus!" 🤡 Und so weiter und so selbstkritisch...
Ich kann es dir ganz genau sagen:
Letzte Woche war ich’s.
Oder zumindest dachte ich das. Mehrmals täglich.
Beim Yogaunterrichten. Beim Reels-Posten. Und sogar bei Treffen mit Freundinnen.
In meinem neuen YouTube-Video habe ich eine Woche lang mitgezählt – ja wirklich mit Strichliste – wie oft sich meine innere Imposter-Stimme meldet und was das mit mir macht. Spoiler: Es war öfter, als ich gedacht hätte. Trotzdem: Diese Strichliste hat mir geholfen, etwas zu erkennen, das ich lange zu 0,0 % gesehen habe…
👉 Das Imposter Syndrome ist keine Tatsache. Es ist eine Wahrnehmung.
Und diese Wahrnehmung ist verzerrt – durch alte Glaubenssätze, Leistungsdruck und die absurde Idee, dass man erst „genug“ sein muss, um gemocht zu werden.
Kommt dir irgendwie bekannt vor?
💭 Meine Imposter-Momente der Woche:
– Ich unterrichte Yoga jeden Freitagabend. In meinem Kopf (immer!): „Die merken doch eh, dass ich das gar nicht richtig kann.“
– Ich poste ein Reel, auf das ich stolz bin. Mein Kopf: „Peinlich. Alle denken, du willst nur Aufmerksamkeit. Andere können das viel besser.“
– Ich treffe mich mit einer Freundin zu einem gemeinsamen Besuch im Museum. Mein innerer Dialog: „Warum hat sie mich überhaupt gefragt? Sie bereut es sicher schon.“
– Ich fühle mich mal kurz ganz gut. Und dann: „Nee warte, das Gefühl darfst DU nicht haben. Das verdienst du nicht.“
Na, kommt dir die Stimme jetzt bekannt vor?
Die, die flüstert, dass du ein “Hochstapler” bist. Dass du nur Glück hattest. Dass du dich besser nicht zu laut freuen solltest. Denn wer weiß, wann alles auffliegt…
📓 Was mir hilft (nicht immer, aber immer öfter):
(1) Hinhören: Die Strichliste war kein Scherz – es hilft wirklich, Imposter-Gedanken sichtbar zu machen. Achtung: Nur beobachten, nicht bewerten.
(2) Hinterfragen: Wenn du dann die Liste hast – wie oft haben sich diese Gedanken bestätigt? Ich vermute, nicht so häufig, oder?
(3) Journaling: Auch über schöne Momente, bitte! Denn nicht nur die Krisen brauchen Aufmerksamkeit und Reflexion.
(4) Offline-Time: Auf einem Dampfer mitten in der Elbe ohne Handy zu sein, war mental befreiender als jede Affirmation. “Digital Detox” oder wie nennt sich das?
(5) Akzeptanz: Vielleicht ist Selbstliebe (noch) zu groß. Relatable! Aber wie wär’s mit Selbstakzeptanz? Das ist ein Anfang. Und ein verdammt guter sogar.
Wenn du das Gefühl kennst, nicht genug zu sein, obwohl du objektiv total viel gibst, erschaffst und erreichst (weil ja, das tust du!) – dann bist du nicht allein.
Und vor allem: Du bist kein Imposter. Du bist einfach ein Mensch, so wie wir alle. 🫶
Und wenn du es teilen magst: Schreib mir gerne, wie sich dein „Imposter“ bemerkbar macht. Vielleicht braucht der ja auch mal eine Pause und will sowieso schon längst in Rente gehen… 😁
xx Caro 🌸