Wenn Witze dein einziges Coping-Tool sind… 👀🤡
Vorwarnung: Morgen ist der 1. April. Ich mach hier keine Witze, aber du vielleicht zu viel über deine mentale Gesundheit?
Morgen ist der (in)offizielle Feiertag für schlechte Witze und absurde Fake-News – als wenn wir davon in den letzten Jahren nicht schon genug hatten. Und während sich das Internet also fragt, ob es wirklich bald Berlin-Schokolade mit Currywurst-Geschmack geben wird, hab ich mir gedacht: Lass mal über Humor sprechen. Genauer gesagt über Humor im Umgang mit mentaler Gesundheit.
Denn seien wir ehrlich, manchmal ist ein guter Joke das Einzige, was uns davon abhält, komplett durchzudrehen. Aber wo ist die Grenze zwischen hilfreichem Humor und einem „Haha lol, ich hasse alles, aber ich weiß auch nicht, wie ich sonst damit umgehen soll“-Humor?
Wenn Witze uns retten – und warum depressive Memes manchmal die beste Therapie sind
Es gibt diese Momente, in denen Humor einfach notwendig ist. Wenn dein Gehirn mal wieder mitten in der Nacht entscheidet, ALLE peinlichen Situationen aus deinem Leben als schön geschnittenes Reel abzuspielen. Oder wenn du realisierst, dass du schon wieder seit 5 Stunden auf TikTok hängst, obwohl du eigentlich nur mal kurz was nachgucken wolltest.
Humor kann uns helfen, schwere Themen greifbarer und eben weniger schwer zu machen. Und let’s be real: Manchmal ist ein selbstironischer Spruch der schnellste Weg, sich mit anderen zu connecten. Es gibt ja wahrscheinlich auch einen Grund, warum Memes zu #depressed oder eben #Recovery so beliebt sind – sie geben uns das Gefühl, nicht allein zu sein.
Ich hab das mal für euch nachrecherchiert: Psycholog:innen sagen, dass Humor regelrechtes Schutzschild vor unseren Emotionen sein kann. Er reduziert Stress, schafft Distanz zu schwierigen Situationen und hilft uns (scheinbar), die Kontrolle zurückzugewinnen.
Wenn Humor zur emotionalen Vermeidungsstrategie wird
Aber – und jetzt kommt das große Aber – nicht jeder „Spaß“ ist auch immer zielführend und produktiv. Besonders, wenn Witze zu deiner Standardantwort auf ernsthafte Fragen werden.
„Wie geht’s dir?“ – „Haha, nö, aber shit happens, was?“
„Hast du mit jemandem über deine Gefühle geredet?“ – „Ja, mit meiner Monstera, aber die hatte auch keinen Monster-Tipp für mich.“
Klar, das lockert kurz auf. Aber manchmal ist es auch einfach eine Technik, sich vor echten Emotionen zu drücken, stimmt’s? Und wenn jeder Versuch, ehrlich über deine mentale Gesundheit zu reden, in einem Joke endet, ist das vielleicht ein Zeichen, dass du dich selbst nicht mehr ernst genug nimmst.
Studien zeigen sogar, dass übermäßige Selbstironie die Gefahr birgt, sich selbst und die eigene Situation zu unterschätzen – und dass das langfristig der mentalen Gesundheit schaden kann. Ich hab euch dafür mal eine echt interessante Publikation der Uni Tübingen verlinkt. Allein die ersten beiden Zitate vor der eigentlichen Arbeit – lieb’s!
(Mein) Fazit: Humor ist nice – solange er nicht das Einzige ist, was dich über Wasser hält
Am Ende des Tages ist Humor ein Tool, eine Technik, ein kleines Licht zwischen all dem Grau. Er kann dir helfen, schwierige Situationen zu überstehen, er kann verbinden, er kann entlasten. Aber wenn er dazu führt, dass du deine eigenen Gefühle selbst nicht mehr für voll nimmst oder sie ständig kleinredest, dann wird’s halt kritisch.
Also ja – mach Witze über dein Overthinking, deine Therapieerfahrungen oder darüber, dass dein Nervensystem mal wieder Achterbahn fährt. Aber sei auch bereit, dich wirklich mit den Themen auseinanderzusetzen. Denn egal, wie gut dein Humor ist – manche Dinge verdienen es, ernst genommen zu werden.
(Und wenn du dich fragst, ob dieser Post ein unterschwelliger Reminder ist, mal wieder etwas ehrlicher mit dir selbst zu sein – ja. Ja, das ist er... für dich und mich!)
xx Caro