Und schon ist Woche 2 unserer Journaling Challenge im Februar vorbei... 📝
Mit ein bisschen weniger negativer Gedanken kommen wir alle ganz gut aus, oder?
Hey Friends des negativen Gedankenstrudels! 🌀 Diese Stimme im Kopf will manchmal einfach nicht aufhören, aber vielleicht konnte sie diese Woche immerhin etwas leiser werden?
Unsere Gedanken formen unsere Realität – aber wir als Mensch sind nicht unsere Gedanken. Deswegen wollte ich diese Woche mit euch destruktive Muster erkennen und im besten Fall auflösen. Denn deine Heilung kann erst dann beginnen, wenn du dir erlaubst, alte Geschichten loszulassen und neue, liebevollere für dich selbst zu schreiben. 💭✨
Negative Gedanken loslassen
(8) Welcher belastende Gedanke lässt mich einfach nicht los?
Nur ein Gedanke?! Girl, da sind ganz viele! 🥲 Wo soll ich anfangen…
Wenn ich so drüber nachdenke, dann sind es eigentlich immer Vergleiche: Sie kann ihr Bein beim Barre höher halten. Sie hat viel kreativere Ideen für das Projekt. Sie hat einen riesigen Freundeskreis und immer was vor. Sie sieht aus wie die Girls auf meinem Pinterest-Board. All das immer mit dem Fazit: und ich nicht, also bin ich weniger wert.
Ich muss wahrscheinlich gar nicht fragen, ob dir das bekannt vorkommt. Mir ist noch nie ein Mensch und besonders keine Frau begegnet, die sich nicht konstant mit ihrem Umfeld vergleicht und damit selbst abwertet. Sei es die Ex vom neuen Freund, die neue, übermotivierte Arbeitskollegin oder das Gymshark-Girly im Fitnessstudio - keine ist sicher vor der automatischen Analyse-Lupe. Wie man die komplett ablegt, kann ich dir leider auch (noch) nicht sagen, würde dir aber gerne das Buch “Toxische Weiblichkeit” von Sophia Fritz ans Herz legen. Damit konnte ich wenigstens anfangen diese Gedanken zu hinterfragen und sie immer früher stoppen, wenn sie aufkommen.
(9) Warum ist mir “perfekt sein” so wichtig?
Fun Fact: Ich dachte immer, dass Perfektionismus nichts ist, was mich betrifft oder mein Problem ist - weil ich nicht perfekt genug war im perfekt sein. Joa, logisch! 🫠
Denn was bedeutet schon “perfekt sein”? Wer entscheidet, was perfekt ist und was nicht? Alle Meinungen sind subjektiv, Vorlieben unterscheiden sich und Standards ändern sich (richtig, Bodydysmorphia-Stimme?), also streben wir am Ende des Tages mit unserem Perfektionismus nur nach etwas, was gar nicht existiert. Klingt nach ziemlich viel Arbeit, Last und Stress für recht wenig Outcome.
Das sollte dich jedoch nicht davon abhalten, dein Bestes zu geben und nach “mehr” zu streben. Nur das Ziel ändert sich: Von komplett ✨flawless✨ zu “Ich habe nach bestem Gewissen gehandelt und alle meine Ressourcen ausgeschöpft. Das ist das bestmögliche Ergebnis”. Allein das zu schreiben, hat sich schon angefühlt wie eine große Last, die von meinen Schultern fällt…
(10) Welche Glaubenssätze (über mich selbst) möchte ich loslassen?
Dass ich keine Person bin, die Liebe verdient hat - einfach so wie ich bin, ohne in Vorleistung zu gehen. Sei es immer da sein, wenn man mich braucht, in jedem Gespräch bereichernde Kommentare beitragen oder einfach nur schön anzuschauen sein für mein Gegenüber. Die Liste ist lang und bietet für jeden sozialen Kontext die passenden Selbstzweifel.
Dieses ständige Gefühl von nicht genug sein macht es schwer, echte Nähe zuzulassen. Denn wenn Liebe immer an eine Gegenleistung gekoppelt war, bleibt die Angst, dass sie verschwindet, sobald ich mal nichts zu bieten habe. Einfach nur da sein, ohne Mehrwert, ohne Extra-Anstrengung – das fühlt sich fast unangenehm an. Aber genau da fängt Heilung an: zu lernen, dass mein Wert nicht davon abhängt, wie sehr ich mich nützlich mache.
(11) Wie stelle ich mir eine gute Beziehung zum Essen vor?
Ich scherze ja öfter mal, dass ich in “Paartherapie” mit mir selbst bin. Schließlich ist das auch die längst und wichtigste Beziehung, die ich jemals haben werde. Da kann man ruhig etwas mehr in den Umgang miteinander investieren, oder?
Einer der größten Knackpunkte in unserem Miteinander: Ich nehme, nehme und nehme immer nur all die Energie, gebe aber nur sehr wenig zurück - wenig Erholung, wenig Essen, wenig Mitgefühl für mich selbst. Wäre deine beste Freundin in einer Beziehung, wo sich der Type so verhält, wüsstest du wahrscheinlich genau welche Ratschläge du ihr zum Verlassen dieser toxischen Situation geben würdest. Es wird Zeit, dass wir auch mal selbst auf unsere Beziehungstipps hören, die wir so gerne und großzügig an andere verteilen.
Eine gute Beziehung ist ein beidseitiges Geben und Nehmen, was in einer sich ständig findenden Balance stattfindet, und niemand hat die Kontrolle über den anderen.
(12) Welche Worte oder Sätze triggern mich, und wie kann ich darauf reagieren?
Das habe ich in meinem Fehler in Recovery YouTube-Video erwähnt: Wenn jemand Dünn sein, Diäten und Sport als Form von Disziplin und “besser sein” darstellt.
Vielleicht zum Hintergrund: Ich war als Kind nicht gut in der Schule und mir wurde immer suggeriert (oder manchmal auch gesagt), dass ich faul bin. Lehrer:innen haben sich beschwert, dass ich nur verträumt aus dem Fenster schaue, nicht konzentriert bin und meine Hausaufgaben regelmäßig nicht mache. Das hat mich sehr geprägt und wurde ein Teil meines Selbstbilds, mit dem ich mich stark identifiziert habe, den ich mir gleichzeitig aber selbst auch sehr übelgenommen habe. Besonders in meinen Zwanzigern wurde dann mein erklärtes Ziel, dass ich allen das Gegenteil beweisen muss. Wenn mein alter Sportlehrer mich auf der Straße treffen würde? Dann kann ich’s ihm richtig beweisen mit meinem sportlichen Körper… Wow, den verdreht Gedanken einmal aufgeschrieben zu sehen, hilft gerade schon krass!
Hast du auch so Gedankengänge, die sich in deinem Kopf eigentlich ganz logisch anhören, wenn du sie dann aber aufschreibst oder aussprichst, sie komplett gaga klingen? Dafür ist das hier da! ❤️🩹
(13) Was habe ich aus schwierigen Zeiten gelernt?
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