Proteinriegel in ED Recovery: Hindernis oder Helfer? 👀
Lass uns mal über das böse P-Wort sprechen...
Protein und insbesondere Proteinriegel – diese kleinen Dinger, die man mittlerweile gefühlt überall sieht. Die Riegel und ich hatten eine... na ja, sagen wir mal, schwiiiierige Beziehung. Anfangs waren sie mein Ein und Alles, später in meiner Recovery definitiv mehr ein Hindernis und inzwischen kann ich sie wieder in einem ganz anderen Licht sehen. Aber lass mich die Geschichte von vorne anfangen:
Warum Proteinriegel und Essstörung oft Besties sind
Während meiner Recovery waren Proteinriegel lange Zeit eher eine... ich würde es Ausweichstrategie nennen. Statt mir ein Snickers oder sowas zu holen – worauf ich, wenn ich ganz ehrlich bin, wirklich Lust hatte – habe ich eben oft zu Proteinriegeln gegriffen. Sie wirkten "gesünder" und irgendwie sicherer. Aber ehrlich gesagt, war das nur eine Art, weiterhin Kontrolle auszuüben und meine Angst vor bestimmten Lebensmitteln zu verstecken. Oh ja, unsere geliebte Illusion der Kontrolle...
Das Problem dabei ist wahrscheinlich offensichtlich, oder? Ich habe so nie wirklich gelernt, mich mit meinen wahren Bedürfnissen auseinanderzusetzen. Und echte (!) Recovery sollte doch eigentlich bedeuten, wieder frei und intuitiv entscheiden zu können, was ich essen möchte – ohne Regeln oder Ängste. Ich konnte gar nicht mehr genau sagen, ob ich Proteinriegel jetzt wirklich gerne mag oder sie nur Mittel zum Zweck waren.
Der Wendepunkt: ✨ Bedürfnisorientierung ✨
In der Klinik waren Proteinriegel für mich gar keine Option – sie waren streng verboten. So wurde mir die Entscheidung erstmal abgenommen, doch ich wusste auch, dass ich danach wieder auf mich gestellt sein werden und innerliche Fragen aufkommen werden wie: "Wovor habe ich da eigentlich Angst? Vor Kalorien? Vor Zucker? Vor etwas 'Ungesundem'?" Das zögerliche und fragende "Ja" als Antwort klang in meinem Kopf so lächerlich, so wie eigentlich die meisten ED Gedanken, dass ich direkt wusste, dass da was falsch ist.
Ich begann also, mir bewusst die Dinge zu holen, auf die ich Lust hatte – echte Schokolade, Kuchen, Eis, alles. Anfangs war das ultra angsteinflößend und unangenehm, aber mit der Zeit wurde es irgendwie... normal?! Und eines Tages hat man sich einfach schnell ein Snickers als Zwischenmahlzeit zwischen den Therapien reingeschoben – kein Drama, keine Schuldgefühle, kein Overthinking.
Proteinriegel als Teil eines entspannten Lebensstils
Und hier kommt der Twist: Erst nachdem ich diesen Prozess durchlaufen hatte, konnte ich merken, dass ich Proteinriegel eigentlich echt richtig gerne mag. Doch jetzt kann ich sie aus den richtigen Gründen essen: Sie sind praktisch, lecker und manchmal genau das, worauf ich Lust habe. Aber sie ersetzen nichts mehr – weder eine "echte" Süßigkeit und erst recht keine ganze Mahlzeit.
Heute sind Proteinriegel einfach eine von vielen Optionen in meinem Alltag. Mal hab ich Bock drauf, mal nicht. Und vielleicht ist das ja auch der Punkt: Sie waren in der Klinik tabu, und das hat mir gezeigt, dass ich auch ohne sie klarkomme. Am Ende ist für mich genau das der Kern von Recovery: die Freiheit, aus echten Bedürfnissen heraus zu entscheiden, ohne Angst oder schlechtes Gewissen.
Kleiner Reminder
Essen ist nicht nur Energie – es ist auch Genuss, Selfcare und manchmal einfach ein kleiner Moment der Freude. Ob du ein Snickers isst, einen Proteinriegel, gar nichts von beidem oder auch beides zusammen – wichtig ist, dass es aus Lust geschieht, nicht aus Angst, Zwang oder Kalkulationen. Hör auf deinen Körper, nimm dir, was dir guttut, und genieß die kleinen Dinge im Leben. Denn dein Bauchgefühl weiß oft besser Bescheid als jede App. ❤️🩹