Abby Sharp im Interview: Warum ich heute vieles anders sehe... đ«Ł
Spoiler: Mein 2019-Ich war Fan â mein 2025-Ich hat Fragen, Zweifel und auch viel Dankbarkeit.
Letzte Woche hab ich von meiner Bachelorarbeit ĂŒber Wellness erzĂ€hlt (ja, wirklich). Heute kommt wie versprochen der erste Throwback daraus: Mit Interviews wollte ich die Frage von âWho even does that?â beantworten â also macht diesen Wellness-Kram ĂŒberhaupt jemand wirklich? Eine bekannte ErnĂ€hrungswissenschaftlerin, YouTuberin & Erfinderin der âHunger Crushing Comboâ hat mir das zum Thema âEssenâ dann auch beantwortetâŠ
Spoiler: Am Ende teile ich zusĂ€tzlich noch meine heutige Meinung zu dem Interview und die ist nicht ganz so enthusiastisch wie damals. đđ
Die Kanadierin Abby Sharp ist auĂerdem registrierte ErnĂ€hrungsberaterin, Food- & Rezeptautorin, TV-ErnĂ€hrungsexpertin, GrĂŒnderin von âAbbeyâs Kitchenâ und Co-Founderin von âNeue Theoryâ. Seit ĂŒber 10 Jahren arbeitet sie als Markenbotschafterin fĂŒr Firmen wie General Mills, Quaker, Pampers und Starbucks â um nur ein paar zu nennen. Dazu kommen regelmĂ€Ăige Kolumnen in Magazinen wie Best Health, Healthline und Self, sowie Auftritte als Expertin im Fernsehen.
Auf ihren Social Media-KanĂ€len teilt sie alles von Rezepten ĂŒber ErnĂ€hrungsmythen bis hin zu polarisierenden Kommentaren zu âWhat I Eat In A Dayâ-Videos.
Abby kommuniziert dabei einen klaren Standpunkt:
Eine angenehme, stressfreie Beziehung zu deinem Körper, deinem Essen und dir selbst ist die Grundlage fĂŒr echte Gesundheit.
Klingt easy â war bei ihr aber tatsĂ€chlich auch nicht immer so. Sie selbst hat ihre ganz eigene Geschichte mit OrthorexieâŠ
Was hat deine Sicht auf Essen verĂ€ndert? Gab es einen Wendepunkt fĂŒr dich?
A: Oh ja! WĂ€hrend meines Masters habe ich angefangen, nebenbei zu bloggen â einfach zum SpaĂ.
Je gröĂer mein Blog wurde, desto öfter wurde ich zu Food-Events und Restaurant-Eröffnungen eingeladen. Und plötzlich hatte ich richtig Angst davor, âunkontrolliertâ essen zu mĂŒssen â ich wusste ja nicht, wie âcleanâ die Zutaten waren.
Diese Angst war so groĂ, dass ich fast alles hingeworfen hĂ€tte, obwohl es mir so sehr am Herzen lag.
Aber ich wusste auch: Wenn ich diesen Job wirklich machen will, muss ich etwas Ă€ndern. Also habe ich alle Karten auf dieses Medien-Ding gesetzt â und rĂŒckblickend war mein Blog Abbeyâs Kitchen genau das, was mir geholfen hat, mich aus meiner Essstörung zu befreien.
Welche positiven VerĂ€nderungen hast du seitdem bemerkt â gerade auch mental?
A: Ich bekomme heute keine Panik mehr, wenn ich zum Essen eingeladen werde.
Ich bin viel flexibler geworden â auch wennâs mal kein perfekt ausbalanciertes Gericht ist. Ich fĂŒhle mich nicht mehr gezwungen, nach einem groĂen Essen am nĂ€chsten Tag zu âkompensierenâ. Und ich bin viel entspannter mit meinem Körper â das hat mir vor allem in der Schwangerschaft geholfen, als sich mein Körper stĂ€ndig verĂ€ndert hat.
Welchen Tipp wĂŒrdest du jungen Menschen geben, die gerade dabei sind, eine gesunde Beziehung zu Essen zu entwickeln? Gibtâs Tools oder Ressourcen, die du empfehlen kannst?
A: Auf jeden Fall meinen YouTube-Kanal â da habe ich z.B. eine komplette Serie ĂŒber intuitives Essen. Ich hab auch einen Amazon-Shop mit meinen liebsten BĂŒchern zu dem Thema.
Aber Schluss mit der Werbung, denn am wichtigsten finde ich eigentlich:
Fang an, die DiĂ€tmentalitĂ€t zu hinterfragen! Und realisiere, dass dein Körper so viel klĂŒger ist als jede App oder irgendein Fitness-Guru im Internet ja sein könnte.
đ RĂŒckblick â 5 Jahre spĂ€ter
Als ich dieses Interview 2019 gefĂŒhrt habe, war ich super beeindruckt von Abby Sharp â und einfach super dankbar, dass sie mir ĂŒberhaupt so ausfĂŒhrlich geantwortet hat! Ihre Story, ihr Umgang mit ihrer Essstörung, ihre klare Haltung gegen DiĂ€ten â das hat mir auĂerdem echt Mut gemacht. Vielleicht hab ich mir da damals schon was abgeguckt?
Aber: Ăber fĂŒnf Jahre spĂ€ter sehe ich manches auch eeetwas kritischer. Inzwischen ist die allgemeine Kritik um sie auch deutlich lauter gewordenâŠ
Zum Beispiel: Sie hat gerade ein eigenes Proteinpulver rausgebracht â mit groĂem Marketing-Tamtam und stolzem Preis. Und das, obwohl sie frĂŒher sehr stark auf intuitives Essen ohne Produkt-Hype gesetzt hat? Auch ihre Reaktionen auf âWhat I Eat in a Dayâ-Videos wurden zuletzt immer polarisierender â manchmal fast schon so extrem wertend und kleinlich, dass es echt nur noch Clickbait war.
Das soll kein persönlicher Angriff sein. Ich verfluche die Algorithmen ja selbst und kann verstehen, dass sie damit ja auch ihr Geld verdient. Ich glaube trotzdem: Das Interview war ein ehrlicher Moment. Und es hat mich auf meinem Weg geprÀgt.
Heute wĂŒrde ich manche Dinge anders fragen â oder stĂ€rker hinterfragen. Aber genau deshalb teile ichâs mit euch: Weil wir uns alle stĂ€ndig entwickeln und auch unsere Meinung und Vorlieben Ă€ndern dĂŒrfen.
Kennst du Abby Sharp? Und wenn ja, wie empfindest du ihren Content? Lass es mich gerne in den Kommentaren wissen. đđ
xx Caro đž